1960
Flucht
Im Jahr 1960 flüchteten 199.188 Menschen aus der DDR. Davon flüchteten drei Viertel (152.291) über die noch offene Sektorengrenze von Ost- nach West-Berlin.
Auch im Januar 1961 flüchten viele: 16.697 Menschen aus der DDR treffen im Westen ein; davon sind 47,8 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
1961
27. März
Arbeitskräftemängel - Gastarbeiter
Trotz des Zustroms von Flüchtlingen aus der DDR herrscht in der Bundesrepublik Arbeitskräftemangel. Die Bundesregierung startet Initiativen zur Anwerbung von Gastarbeitern, zunächst vor allem aus Italien.
März
Flucht
Im März 1961 flüchten 16.094 Menschen aus der DDR. Davon sind 50,6 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
04. April
Flucht
Während der Osterfeiertage geht die Zahl der DDR-Flüchtlinge, die sich über Ost-Berlin nach West-Berlin absetzen, in die Höhe: Mehr als 4.000 DDR-Flüchtlinge melden sich im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde.
08. April
Am 8. April nimmt das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen über den Rundfunksender RIAS Stellung zur „West-Ost-Wanderung" und zum Anstieg des Flüchtlingsstroms aus der DDR.
05. April
Zustrom in die DDR
Die DDR-Nachrichtenagentur ADN und das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland" melden einen angeblich steigenden Zustrom von Übersiedlern aus der Bundesrepublik in die DDR. Genaue Angaben werden nicht gemacht.
April 1961
Flucht
Im April 1961 flüchten 19.803 Menschen aus der DDR. Davon sind 49,4 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
Mai
24. Mai
Gründe zur Flucht
Eine interne Analyse des SED-Sicherheitsapparates kommt zu dem Ergebnis, dass die Flucht aus der DDR vielfältige Ursachen hat:
26. Mai
Den Flüchtlingsstrom stoppen - Chruschtschow
Auf einer Präsidiumssitzung des KPdSU-Zentralkomitees erklärt Nikita Chruschtschow, dass es in der Berlinfrage vor allem darum gehe, den Flüchtlingsstrom zu stoppen und das Besatzungsregime der Westmächte in der Stadt zu beenden. Das bedeute aber nicht, so Chruschtschow, West-Berlin anzugreifen oder wieder zu blockieren.
Vielmehr solle der Luftverkehr nach West-Berlin unterbrochen und zugleich angeboten werden, dass die Maschinen auf DDR-Flugplätzen bei Berlin landen könnten und dort die Kontrollen durch die DDR stattfinden sollten.
Damit wären nach Ansicht Chruschtschows die Voraussetzungen geschaffen, um den bisher unkontrollierbaren Transit der DDR-Flüchtlinge von West-Berlin in die Bundesrepublik zu beenden und zugleich das Besatzungsrecht der Westmächte in Berlin auszuhebeln.
Mai 1961
Flucht
Im Mai 1961 flüchten 17.791 Menschen aus der DDR. Davon sind 50 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
Juni 1961
Flucht
Im Juni 1961 sind insgesamt 19.198 Menschen aus der DDR und Ost-Berlin in die Bundesrepublik bzw. nach West-Berlin geflüchtet, gut die Hälfte davon sind Jugendliche unter 25 Jahren.
Juli
2. Juli
Ereignismeldung der West-Berliner Polizei: „Die Lage an der Sektor- und Zonengrenze ist unverändert. Der Interzonenverkehr verlief normal. – Am 2.7.1961, gegen 16.15 Uhr, wurde der 18-jährige Harald L., Halensee (West-Berlin), beim Schwimmen an der Glienicker Brücke, durch ein Streifenboot des Vopo an Bord genommen und nach Belehrung über den Grenzverlauf wieder entlassen.
13. Juli
Auf einer Pressekonferenz in Berlin ist Bundeskanzler Konrad Adenauer besorgt über die Fluchtwelle aus der DDR: „Es scheint eine Panik ausgebrochen zu sein in der Zone, und offenbar ist der Druck auf die Menschen dort verstärkt worden und dadurch dieses Gefühl: nun wollen wir noch so schnell wie möglich in die Freiheit kommen, vergrößert worden.
14. Juli
In der Zeit vom 14. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 15. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 680 Flüchtlinge registriert.
15. Juli
In der Zeit vom 15. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 16. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 675 Flüchtlinge registriert.
17. Juli
In der Zeit vom 16. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 18. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 3.582 Flüchtlinge registriert.
18. Juli
In der Zeit vom 18. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 19. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 1.345 Flüchtlinge registriert.
18. Juli
Im Notaufnahmelager Marienfelde in West-Berlin berichtet ein 35-jähriger, verheirateter Traktorist aus Anklam: „Ich konnte dem Druck, der auf mich ausgeübt wurde, um in die SED und Kampfgruppe einzutreten, nicht mehr standhalten. Die schlechten Verdienstmöglichkeiten in der LPG und die schlechte Lebensmittelversorgung haben auch mit dazu beigetragen.
Und dann habe ich mir Gedanken über die Erziehung meiner Kinder gemacht; ich bin bestrebt, sie im christlichen Glauben zu erziehen. Und das war durch die Schule und Kindergarten kaum möglich."
18. Juli
Ost-Berlin: Von der Massenflucht alarmiert, beschäftigt sich das SED-Politbüro in einer mehr als achtstündigen Sitzung unter anderem mit der „westdeutschen Kampagne über die Fluchtwelle aus der DDR" und beschließt, eine Arbeitsgruppe einzusetzen mit der Aufgabe, „wie jetzt mit legalen Mitteln der Kampf gegen diese Fluchtwelle geführt wird".
20. Juli
In der Zeit vom 20. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 21. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 794 Flüchtlinge registriert.
Der Tagesdurchschnitt der in Marienfelde neu ankommenden Flüchtlinge hat sich in den ersten 20 Tagen des Monats Juli gegenüber dem Vormonat verdoppelt.
21. Juli
Täglich würden von West-Berlin jetzt etwa 1.000 Flüchtlinge in die Bundesrepublik geflogen, damit es in den Westsektoren nicht zu einem „Flüchtlingsstau" käme, berichtet die „Frankfurter Allgemeine".
31. Juli
Im Juli 1961 haben sich insgesamt 30.444 Flüchtlinge im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde registrieren lassen. Eine Zahl, die der Einwohnerschaft von Bitterfeld entspricht, wie die „Berliner Morgenpost" anmerkt. Einen ähnlich starken Flüchtlingsandrang gab es zuletzt im Oktober 1955.
Flucht
Im Monat Juli 1961 hat die Zahl der Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin mit 30.415 Menschen den höchsten Stand seit Juni 1953 erreicht.
August
1.August
In einem über zweistündigen Telefonat besprechen der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow und der Staatsrats-Vorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, die wirtschaftliche Lage in der DDR. Besprochen wird aber auch „die Schließung der Grenze".
13. August
Barrikaden
Volkspolizisten riegeln die Grenzen zum Sowjetsektor ab. Seit dem frühen Morgen wird mitten in Berlin das Straßenpflaster aufgerissen, werden Asphaltstücke und Pflastersteine zu Barrikaden aufgeschichtet, Betonpfähle eingerammt und Stacheldrahtverhaue gezogen.
Das Straßenpflaster in der Friedrich-Ebert-Straße wird aufgerissen, um den Fahrzeugverkehr unmöglich zu machen. Fassungslos stehen sich die West-Berliner auf der einen, die Ost-Berliner und Bewohner des Umlandes auf der anderen Seite an der Sektorengrenze gegenüber.
Auf der Ostseite halten Kampfgruppen und Volkspolizei die Umstehenden mit Maschinengewehren in Schach, im von den West-Alliierten kontrollierten West-Berlin schirmt die Polizei die Grenzanlagen vor den aufgeregten Bürgern ab.
13. August
Flucht
Von Samstagmittag, 12.00 Uhr, bis Sonntagnachmittag, 16.00 Uhr, melden sich trotz der Absperrungsmaßnahmen noch 800 Flüchtlinge in West-Berlin.
14. August
Soldaten
Rund 15.000 bewaffnete Kräfte der Volkspolizei, Grenzpolizei und Kampftruppen sind am Morgen an der Sektorengrenze im Einsatz, gut 7.000 Soldaten der Nationalen Volksarmee halten sich als zweite Staffel und größere Truppeneinheiten der sowjetischen Armee als dritte Staffel im Hintergrund bereit.
14. August
Brandenburger Tor
Am Vormittag tritt in Ost-Berlin das SED-Politbüro zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschließt die nächsten Schritte der Abriegelungsaktion. Aufgrund der "Hetzdemonstrationen sowie der dauernden Provokationen" am Brandenburger Tor soll der dortige Grenzübergang für West-Berliner "vorübergehend", wie es heißt, geschlossen werden. Um 14.00 Uhr erteilt der Präsident der Ost-Berliner Volkspolizei den entsprechenden Befehl.
15. August
Ein Volkspolizist flüchtet
Der 19-jährige Volkspolizist Conrad Schumann flüchtet an der Sektorengrenze Bernauer/Ecke Ruppiner Str. über den Stacheldrahtverhau nach West-Berlin.
16. August
Suchlichter und Maschinengewehre
Nachdem am 14. und 15. August viele Menschen durch den Teltowkanal nach West-Berlin geschwommen sind, bringen Vopos am heutigen Mittwoch Suchlichter und Maschinengewehre in Position. Gleiches geschieht am Griebnitzsee. Die West-Berliner Polizei beobachtet am Abend, dass hinter der Mauer aus Betonplatten, die am Vortag an der Sandkrugbrücke errichtet worden ist, Hohlblocksteine abgeladen werden.
Kilde: http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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Flucht
Im Jahr 1960 flüchteten 199.188 Menschen aus der DDR. Davon flüchteten drei Viertel (152.291) über die noch offene Sektorengrenze von Ost- nach West-Berlin.
Auch im Januar 1961 flüchten viele: 16.697 Menschen aus der DDR treffen im Westen ein; davon sind 47,8 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
1961
27. März
Arbeitskräftemängel - Gastarbeiter
Trotz des Zustroms von Flüchtlingen aus der DDR herrscht in der Bundesrepublik Arbeitskräftemangel. Die Bundesregierung startet Initiativen zur Anwerbung von Gastarbeitern, zunächst vor allem aus Italien.
März
Flucht
Im März 1961 flüchten 16.094 Menschen aus der DDR. Davon sind 50,6 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
04. April
Flucht
Während der Osterfeiertage geht die Zahl der DDR-Flüchtlinge, die sich über Ost-Berlin nach West-Berlin absetzen, in die Höhe: Mehr als 4.000 DDR-Flüchtlinge melden sich im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde.
08. April
Am 8. April nimmt das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen über den Rundfunksender RIAS Stellung zur „West-Ost-Wanderung" und zum Anstieg des Flüchtlingsstroms aus der DDR.
05. April
Zustrom in die DDR
Die DDR-Nachrichtenagentur ADN und das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland" melden einen angeblich steigenden Zustrom von Übersiedlern aus der Bundesrepublik in die DDR. Genaue Angaben werden nicht gemacht.
April 1961
Flucht
Im April 1961 flüchten 19.803 Menschen aus der DDR. Davon sind 49,4 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
Mai
24. Mai
Gründe zur Flucht
Eine interne Analyse des SED-Sicherheitsapparates kommt zu dem Ergebnis, dass die Flucht aus der DDR vielfältige Ursachen hat:
- politische Gründe („Unglaube an die Richtigkeit der Politik der Partei und Regierung")
- verwandtschaftliche Beziehungen und persönliche Gründe, wie die Hoffnung auf ein besseres, leichteres, freieres Leben im Westen
- Abenteuerlust bei Jugendlichen.
26. Mai
Den Flüchtlingsstrom stoppen - Chruschtschow
Auf einer Präsidiumssitzung des KPdSU-Zentralkomitees erklärt Nikita Chruschtschow, dass es in der Berlinfrage vor allem darum gehe, den Flüchtlingsstrom zu stoppen und das Besatzungsregime der Westmächte in der Stadt zu beenden. Das bedeute aber nicht, so Chruschtschow, West-Berlin anzugreifen oder wieder zu blockieren.
Vielmehr solle der Luftverkehr nach West-Berlin unterbrochen und zugleich angeboten werden, dass die Maschinen auf DDR-Flugplätzen bei Berlin landen könnten und dort die Kontrollen durch die DDR stattfinden sollten.
Damit wären nach Ansicht Chruschtschows die Voraussetzungen geschaffen, um den bisher unkontrollierbaren Transit der DDR-Flüchtlinge von West-Berlin in die Bundesrepublik zu beenden und zugleich das Besatzungsrecht der Westmächte in Berlin auszuhebeln.
Mai 1961
Flucht
Im Mai 1961 flüchten 17.791 Menschen aus der DDR. Davon sind 50 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
Juni 1961
Flucht
Im Juni 1961 sind insgesamt 19.198 Menschen aus der DDR und Ost-Berlin in die Bundesrepublik bzw. nach West-Berlin geflüchtet, gut die Hälfte davon sind Jugendliche unter 25 Jahren.
Juli
2. Juli
Ereignismeldung der West-Berliner Polizei: „Die Lage an der Sektor- und Zonengrenze ist unverändert. Der Interzonenverkehr verlief normal. – Am 2.7.1961, gegen 16.15 Uhr, wurde der 18-jährige Harald L., Halensee (West-Berlin), beim Schwimmen an der Glienicker Brücke, durch ein Streifenboot des Vopo an Bord genommen und nach Belehrung über den Grenzverlauf wieder entlassen.
13. Juli
Auf einer Pressekonferenz in Berlin ist Bundeskanzler Konrad Adenauer besorgt über die Fluchtwelle aus der DDR: „Es scheint eine Panik ausgebrochen zu sein in der Zone, und offenbar ist der Druck auf die Menschen dort verstärkt worden und dadurch dieses Gefühl: nun wollen wir noch so schnell wie möglich in die Freiheit kommen, vergrößert worden.
14. Juli
In der Zeit vom 14. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 15. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 680 Flüchtlinge registriert.
15. Juli
In der Zeit vom 15. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 16. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 675 Flüchtlinge registriert.
17. Juli
In der Zeit vom 16. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 18. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 3.582 Flüchtlinge registriert.
18. Juli
In der Zeit vom 18. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 19. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 1.345 Flüchtlinge registriert.
18. Juli
Im Notaufnahmelager Marienfelde in West-Berlin berichtet ein 35-jähriger, verheirateter Traktorist aus Anklam: „Ich konnte dem Druck, der auf mich ausgeübt wurde, um in die SED und Kampfgruppe einzutreten, nicht mehr standhalten. Die schlechten Verdienstmöglichkeiten in der LPG und die schlechte Lebensmittelversorgung haben auch mit dazu beigetragen.
Und dann habe ich mir Gedanken über die Erziehung meiner Kinder gemacht; ich bin bestrebt, sie im christlichen Glauben zu erziehen. Und das war durch die Schule und Kindergarten kaum möglich."
18. Juli
Ost-Berlin: Von der Massenflucht alarmiert, beschäftigt sich das SED-Politbüro in einer mehr als achtstündigen Sitzung unter anderem mit der „westdeutschen Kampagne über die Fluchtwelle aus der DDR" und beschließt, eine Arbeitsgruppe einzusetzen mit der Aufgabe, „wie jetzt mit legalen Mitteln der Kampf gegen diese Fluchtwelle geführt wird".
20. Juli
In der Zeit vom 20. Juli 1961, 8.00 Uhr, bis 21. Juli 1961, 8.00 Uhr, werden im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde 794 Flüchtlinge registriert.
Der Tagesdurchschnitt der in Marienfelde neu ankommenden Flüchtlinge hat sich in den ersten 20 Tagen des Monats Juli gegenüber dem Vormonat verdoppelt.
21. Juli
Täglich würden von West-Berlin jetzt etwa 1.000 Flüchtlinge in die Bundesrepublik geflogen, damit es in den Westsektoren nicht zu einem „Flüchtlingsstau" käme, berichtet die „Frankfurter Allgemeine".
31. Juli
Im Juli 1961 haben sich insgesamt 30.444 Flüchtlinge im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde registrieren lassen. Eine Zahl, die der Einwohnerschaft von Bitterfeld entspricht, wie die „Berliner Morgenpost" anmerkt. Einen ähnlich starken Flüchtlingsandrang gab es zuletzt im Oktober 1955.
Flucht
Im Monat Juli 1961 hat die Zahl der Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin mit 30.415 Menschen den höchsten Stand seit Juni 1953 erreicht.
August
1.August
In einem über zweistündigen Telefonat besprechen der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow und der Staatsrats-Vorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, die wirtschaftliche Lage in der DDR. Besprochen wird aber auch „die Schließung der Grenze".
13. August
Barrikaden
Volkspolizisten riegeln die Grenzen zum Sowjetsektor ab. Seit dem frühen Morgen wird mitten in Berlin das Straßenpflaster aufgerissen, werden Asphaltstücke und Pflastersteine zu Barrikaden aufgeschichtet, Betonpfähle eingerammt und Stacheldrahtverhaue gezogen.
Das Straßenpflaster in der Friedrich-Ebert-Straße wird aufgerissen, um den Fahrzeugverkehr unmöglich zu machen. Fassungslos stehen sich die West-Berliner auf der einen, die Ost-Berliner und Bewohner des Umlandes auf der anderen Seite an der Sektorengrenze gegenüber.
Auf der Ostseite halten Kampfgruppen und Volkspolizei die Umstehenden mit Maschinengewehren in Schach, im von den West-Alliierten kontrollierten West-Berlin schirmt die Polizei die Grenzanlagen vor den aufgeregten Bürgern ab.
13. August
Flucht
Von Samstagmittag, 12.00 Uhr, bis Sonntagnachmittag, 16.00 Uhr, melden sich trotz der Absperrungsmaßnahmen noch 800 Flüchtlinge in West-Berlin.
14. August
Soldaten
Rund 15.000 bewaffnete Kräfte der Volkspolizei, Grenzpolizei und Kampftruppen sind am Morgen an der Sektorengrenze im Einsatz, gut 7.000 Soldaten der Nationalen Volksarmee halten sich als zweite Staffel und größere Truppeneinheiten der sowjetischen Armee als dritte Staffel im Hintergrund bereit.
14. August
Brandenburger Tor
Am Vormittag tritt in Ost-Berlin das SED-Politbüro zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschließt die nächsten Schritte der Abriegelungsaktion. Aufgrund der "Hetzdemonstrationen sowie der dauernden Provokationen" am Brandenburger Tor soll der dortige Grenzübergang für West-Berliner "vorübergehend", wie es heißt, geschlossen werden. Um 14.00 Uhr erteilt der Präsident der Ost-Berliner Volkspolizei den entsprechenden Befehl.
15. August
Ein Volkspolizist flüchtet
Der 19-jährige Volkspolizist Conrad Schumann flüchtet an der Sektorengrenze Bernauer/Ecke Ruppiner Str. über den Stacheldrahtverhau nach West-Berlin.
16. August
Suchlichter und Maschinengewehre
Nachdem am 14. und 15. August viele Menschen durch den Teltowkanal nach West-Berlin geschwommen sind, bringen Vopos am heutigen Mittwoch Suchlichter und Maschinengewehre in Position. Gleiches geschieht am Griebnitzsee. Die West-Berliner Polizei beobachtet am Abend, dass hinter der Mauer aus Betonplatten, die am Vortag an der Sandkrugbrücke errichtet worden ist, Hohlblocksteine abgeladen werden.
Kilde: http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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